News > Erster Österreichischer Mediations-Kongress war voller Erfolg |
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Am 12. und 13. November 2009 fand der erste Mediations-Kongress des Österreichischen Bundesverbandes für Mediation, ÖBM, in Wien statt. 21 prominente Persönlichkeiten, darunter Autor Dr. Gerhard Schwarz, Botschafter Dr. Wolfgang Petritsch und Philosoph Dr. Anton Bucher, unterstrichen in Vorträgen und Workshops die zunehmende Bedeutung der Mediation im privaten Bereich, in Unternehmen und Organisationen sowie bei innerstaatlichen und internationalen Konflikten. Über 130 TeilnehmerInnen folgten den hochkarätigen Keynotes durch die Bandbreite an mediativen Einsatzgebieten. Konsens als höchstes Ziel Dr. Gerhard Schwarz, Bestsellerautor von „Was Jesus wirklich sagte“ und „Führen mit Humor“, zog das Publikum mit stammesgeschichtlichen Hintergründen der menschlichen Konfliktlösung in seinen Bann und zeichnete den Weg von Flucht, Kampf, Unterordnung über Delegation und Kompromiss bis hin zum erstrebenswerten Ziel des Konsenses. Demnach seien Konflikte nur dann zufriedenstellend gelöst, wenn alle Beteiligten eine gemeinsame Entscheidung treffen. Dass dies in internationalen Konfliktlösungsprozessen ein langwieriges Unterfangen darstellen kann, weiß Botschafter Dr. Wolfgang Petritsch, Vertreter Österreichs bei der OECD in Paris, aus eigener Erfahrung. Petritsch, der als EU-Chefverhandler bei den Kosovo-Friedensgesprächen in Rambouillet und Paris maßgeblich beteiligt war, bestätigte jedoch, dass sich Mediation in internationalen Konflikten immer mehr durchsetzt, da diese oftmals nicht mehr rein militärisch gelöst werden könnten. Anerkennung der MediatorInnen Chancen und Grenzen der Mediation wurden in einer Podiumsdiskussion mit anschließender Fragerunde erörtert. O. Univ.-Prof. Dr. Bea Verschraegen, Juristin und Professorin an der Universität Wien, vertrat die Meinung, dass Mediation nur mit den richtigen MediatorInnen, den richtigen MediandInnen und in der richtigen Situation sinnvoll wäre. Mediation sei somit nicht für jedes Problem geschaffen. In dieselbe Kerbe schlug auch Dr. Elisabeth Rech, Vizepräsidentin der Rechtsanwaltskammer Wien, aus deren Sicht erfolgreiche Mediation Temperamentsache und nicht jede/r als MediatorIn und MediandIn geeignet sei. Ins Zentrum der Diskussion rückte damit die Untermauerung des Berufsbildes mit Standards und Qualitätsrichtlinien. „In Österreich ist der Grad der Ausbildung sehr hoch, der Begriff MediatorIn ist jedoch nicht geschützt“, unterstrich auch LStA Dr. Reinhard Hinger, der die Liste der eingetragenen MediatorInnen im Bundesministerium für Justiz führt. Mediation als Konfliktlösungstool etablieren Der ÖBM zeigte sich als Veranstalter der Tagung mit dem Ablauf des Kongresses äußerst zufrieden. Auch das Feedback der TeilnehmerInnen fiel durchwegs positiv aus. „Mit dem Kongress haben wir erstmals ExpertInnen unterschiedlicher Bereiche zum Thema Konfliktmanagement zusammengebracht. Damit konnten wir die vielseitigen Einsatzgebiete von Mediation aufzeigen und ihren Stellenwert stärken“, blickt Mag. Marianus Mautner, Bundessprecher des ÖBM, auf einen erfolgreichen ersten Mediations-Kongress zurück. In Zukunft soll der Kongress in regelmäßigen Abständen stattfinden und dazu beitragen, die Entwicklung und Implementierung von Mediation als Konfliktlösungstool in Österreich zu evaluieren und weiterhin zu fördern. http://www.oebm.at Quelle: Presseinformation 16.11.2009 |