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News > WKW Janisch: Mit „Gut leben im Grätzl“ raus aus der Pflegefalle

Zu mehr Gesundheit und weniger Pflege mit täglich 8.000 Schritten und der Unterstützung der Lebens- und Sozialberater

Wien (OTS) - „Das Buch „Raus aus der Pflegefalle“, ist ein klares Plädoyer für die Aufgabenfelder der Lebens- und Sozialberater“, so fasst es Harald G. Janisch, Obmann der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung in der Wirtschaftskammer Wien zusammen. Das Buch wurde auf der Fachgruppentagung von zwei der Autoren Alexander Biach und Univ.Prof Norbert Bachl, vorgestellt.

„Wenn wir es schaffen, dass die Dienst- und Beratungsleistungen der ernährungs-, sportwissenschaftlichen und psychosozialen Berater von der Bevölkerung breit angenommen werden, wäre das ein wesentlicher Beitrag zu mehr Gesundheit im Alter. Die positiven gesellschaftlichen Folgen wären weniger Ausgaben für Reparaturmedizin und Pflege. Das Geld würde für wichtige andere staatliche Aufgaben, wie etwa Bildung, zur Verfügung stehen“, fasste Janisch im Anschluss an den Vortrag, und die darauffolgende Diskussion, zusammen. Er verweist darauf, dass in Österreich rund 8 Milliarden Euro für Pflege und 2,7 Milliarden Euro alleine nur für das Pflegegeld ausgegeben werden.

Im Kern geht es in dem Buch darum, wie man künftig Pflegefälle verhindern kann. Ein Vorschlag sieht dazu einen Best-Agers-Bonus Pass vor, also einen „Mutter-Kind-Pass“ für Erwachsene. Verbunden mit einem Anreizsystem ist das, davon zeigen sich die Autoren auf Grund z.B. der Erfahrung mit dem Mutter-Kind-Pass überzeugt, der beste Weg bei der Gesundheitsvorsorge Fortschritte in der Bevölkerung zu erzielen.

Die Autoren gehen detailliert auf die Maßnahmen, die zu mehr Gesundheit und weniger Kranke und Pflegfälle führen, ein. Ein wesentlicher Faktor zur Senkung der Gesundheits- und Pflegekosten ist ein gesundes Altern. Wie es darum in Österreich derzeit leider steht, wurde unter anderem durch zwei Zahlenbeispiele verdeutlich: So stieg die Anzahl der Bezieher von Pflegegeld von 1998 auf 2018 um rund 250.000 Menschen auf 500.000, also hat sich diese Zahl in 20 Jahren fast verdoppelt. Das zweite Zahlenbeispiel vergleicht die Anzahl an Pflegefällen in Österreich mit jenen in Dänemark. In Österreich sind 22 Prozent der über 65jährigen Pflegefälle, in Dänemark hingegen nur 8 Prozent - wohlgemerkt bei gleich hohem finanziellem Aufwand.

Im Buch werden diverse Weg zu gesundem Leben dargelegt. Menschen ab 50 sollen zu präventiverem Verhalten mittels mehr Bewegung, bewussterer Ernährung und psychischer Ausgeglichenheit, motiviert werden. Hier, so Fachgruppenobmann Janisch, setzt das Angebot seiner Mitglieder aus der ernährungs-, sportwissenschaftlichen und psychosozialen Beratung an. Denn so Janisch, die besten Vorsätze nützen nichts, wenn sie nicht – eben mit tatkräftiger Unterstützung der Lebens- und Sozialberater – auch langfristig verwirklicht werden.

Ein Großteil der chronischen Erkrankungen und deren Risikofaktoren kann durch persönliches Verhalten, also durch den eigenen Lebensstil vermieden bzw. verhindert werden. Aus unzähligen weltweit durchgeführten epidemiologischen Studien ist erwiesen, dass regelmäßige körperliche Aktivität - also etwa täglich 6.000 bis 8.000 Schritte gehen – sowie eine entsprechende Ernährung und soziale Eingebundenheit und damit Lebenszufriedenheit, Schlüsselfaktoren für Lebensqualität und Langlebigkeit sind. Dazu wurde von der Fachgruppe in der WKW auch das Projekt „Gut leben im Grätzl“ aus der Taufe gehoben. Hier wirken in der Praxis die Berufsgruppen der Lebens- und Sozialberatung – die psychosozialen Berater, die sport- und die ernährungswissenschaftlichen Berater – mit der Personenbetreuung, sowie den sozialen Einrichtungen einzelner Bezirke – Ärzte, Wohlfahrt, Apotheken, aber auch Physiotherapeuten etc. – zusammen. Das wäre der Ansatz, um die Bevölkerung zu einem gesunden Leben anzuhalten und zu begleiten. Ein massiver Gewinn an Lebensqualität für hunderttausende Menschen im Alter, sowie Einsparungen in Milliardenhöhe im Pflegebereich wären die positiven Folgen.

„Um diese Programme aber starten zu können, benötigt es Unterstützung durch den staatlichen Gesundheitsapparat. Die Verantwortlichen darin müssen endlich erkennen, dass sich Investitionen in ein gesundes Leben und in Vorsorge – auch finanziell – bezahlt machen. Ein – so wie bisher – nahezu ausschließliches Investieren in Reparaturmedizin und dann in Pflege ist sicher auf Dauer der falsche und irgendwann dann einmal auch nicht mehr finanzierbare Weg“, verlangt Janisch eine Strukturänderung in der Gesundheitspolitik hin zu mehr Vorsorge. Wie das in der Praxis funktionieren kann, zeigen die ernährungs-, sportwissenschaftlichen und psychosozialen Berater seiner Fachgruppe bereits jetzt im Pilotprojekt „Gut leben im Grätzl“ eindrucksvoll vor.

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Quelle: OTS0123, 25. Okt. 2022, 12:37


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