"Das Forschungsprojekt "leo. - Level-One Studie" untersucht unter Leitung der Hamburger Professorin Anke Grotlüschen den Grad der Literalität der Deutsch sprechenden Bevölkerung in Deutschland. Dabei wurde auf Personen fokussiert, die auf den unteren Kompetenzniveaus lesen und schreiben. Wir befragten Monika Kastner, assoziierte Professorin für Erziehungswissenschaft und Expertin für Basisbildung und Alphabetisierung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Universität Klagenfurt hinsichtlich der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Österreich.
Analphabetismus, funktionaler Analphabetismus und fehlerhaftes Schreiben: Viele Betroffene
Für mehr als 14 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung Deutschlands (18-64 Jahre) hat die leo- Studie funktionalen Analphabetismus diagnostiziert, das sind 7,5 Mio Menschen. Weitere 13 Millionen Menschen (25%) schreiben trotz gebräuchlichen Wortschatzes fehlerhaft. Dies betrifft vor allem die Rechtschreibung. Analphabetismus im engeren Sinne betrifft mehr als 4 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung.
"Die Frage nach der Übertragbarkeit dieser deutschen Ergebnisse auf Österreich darf wohl wegen der grundlegenden Ähnlichkeit der Bildungssysteme bejaht werden. Aktuelle und vor allem empirisch abgesicherte Zahlen für Österreich gibt es aber nicht", so Kastner. Die österreichische Basisbildungsszene habe sich auch bisher schon an den deutschen Schätzungen und internationalen Studien zur Einschätzung der Größenordnung in unserem Land orientiert. Die Ergebnisse der Level-One Studie - mit 7,5 Millionen funktionale AnalphabetInnen - lägen allerdings viel höher als die bisher geltende Schätzung des deutschen Bundesverbandes für Alphabetisierung und Grundbildung, die von 4 Mio Betroffenen ausgegangen war. [...]"
Bianca Friesenbichler u. Wilfried Hackl, Online-Redaktion
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