Suchmenü ausblenden


Suchmenü einblenden
Vom 30.3.- 4.4.2007 findet in Wien die FrauenFrühlingsUniversität (FFU) statt.

In Anknüpfung an die Tradition der Frauensommeruniversitäten der 1980er Jahre (die letzte fand 1990 statt) wird sechs Tage lang Raum für Diskussionen, Aktionen und Frauenvernetzung geschaffen.

Dieser Raum entsteht durch drei thematische Achsen - frau kann sich ein Koordinatensystem vorstellen, das von diesen Achsen eröffnet, aber nicht beschränkt wird: Rund um “Prekäre Lebensverhältnisse”, “Körperpolitiken” und “Feminismus in Theorie, Kunst und Bewegung” wird es Workshops, Diskussionsveranstaltungen und ein Kulturprogramm geben. Diese Offenheit ist ein zentraler Bestandteil des Konzepts der FFU, denn auf diese Weise ist es möglich, ein sehr breites Themenspektrum zuzulassen, das die unterschiedlichen Lebensrealitäten, Erfahrungen und Herangehensweisen der teilnehmenden Frauen widerspiegeln soll.

Und doch können wir nur weiter vorwärts, wir können nicht mehr zurück.”
(aus: Meulenbelt, Anja (1978): Die Scham ist vorbei. Eine persönliche Erzählung.)

Die Vielfalt zeigt sich auch in einem generationenübergreifenden Anspruch. Die FFU wurde initiiert von den Frauen der ÖH Bundesvertretung, für die es die erste Frauenuni ist. Sie wird aber ebenso getragen von Frauen, die bereits Teilnehmerinnen und/oder Organisatorinnen von früheren Frauenunis waren. Dabei bildeten jene Fragen, die junge Frauen beschäftigen, einen Ausgangspunkt, wie zum Beispiel die Herausforderung, feministische Theorie im Alltag zu verwirklichen. Das betrifft beispielsweise den Umgang mit Kleiderzwängen und Aussehen generell, mit Beziehungsformen oder aber auch die Debatte zwischen Women only- und Queer-Politik. In den vorbereitenden Diskussionen zeigte sich aber, dass viele Themen und Forderungen, die vor rund 20 Jahren zentral waren, auch heute noch aktuell sind. Grundlegend war und ist hier die Hinterfragung der Institution Universität und der Versuch, deren Strukturen zumindest für einige Tage in einem eigenen Raum aufzubrechen. Schon die erste deutsche Frauensommeruni, die 1976 in Berlin stattfand, hatte den Anspruch, möglichst viele Frauen einzubinden. Jenseits von formellen und informellen Zugangshürden sollen auch bei der FFU im Jahr 2007 Studentinnen, erwerbstätige und erwerbslose Frauen, Migrantinnen und behinderte Frauen Teil dieser selber gestalteten Universität werden.

In der Eröffnungsveranstaltung am 30. März wird die Frage nach einem zeitgemäßen Feminismus beziehungsweise der Bedeutung des Begriffs heute diskutiert. Dies geschieht in Form eines Thesen-Raps: Die Teilnehmerinnen werden in einer ersten Runde aufgefordert, eine These zur Frage zu formulieren. Im zweiten Durchgang sollen sie sich wieder kurz und thesenhaft auf die Aussagen der anderen Frauen beziehen. Während der restlichen Tage bildet die Frage, was Feminismus “heute” bedeuten kann, ebenfalls einen durchgängigen Strang - denn neben dem Aufzeigen von Problemen und Missständen sollen auch konkrete Handlungsmöglichkeiten und Utopien nicht aus den Augen verloren werden. Über Strategien wie beispielsweise Gender Mainstreaming, die sicherlich zu einer Gleichstellung der Geschlechter beitragen können, feministisch hinauszudenken ist nicht nur erlaubt sondern auch erwünscht.

Theorie und Praxis
Dabei geht es auch um das Zusammenführen und -denken von feministischer Theorie und Praxis, dies ebenfalls wieder auf verschiedenen Ebenen und in Bezug auf unterschiedliche Themen, im künstlerischen Bereich ebenso wie in migrantischen Initiativen, hinsichtlich prekärer Beschäftigungsverhältnisse ebenso wie hinsichtlich Gewalt an Frauen. Wichtig ist hier auch die Erfahrung des Selbermachens, des sich Ausprobierens, ob nun durch die Gestaltung einer Zeitung, einer Homepage oder einer Radiosendung oder in Form eines Theaterstücks. Dass es in dieser erwünschten Vielfalt auch Kontoversen und Debatten geben wird, ist jetzt schon klar. Ziel ist es, diese auch austragen zu können, Unterschiede zwischen Frauen und ihren Herangehensweisen nicht auszublenden, sondern sichtbar zu machen und klar zu benennen. Dennoch muss am Ende keine einheitliche Strategie stehen, kein einfach zu definierendes “Ergebnis” oder eine “Antwort”, auf die frau sich schließlich einigt. Vielleicht gelingt es jedoch, den eigenen Blick zu schärfen, neue Anregungen zu bekommen und dort weiterzudenken und zu handeln. So wie der Verein Frauenhetz aus der letzten Frauensommeruni heraus entstanden ist, können sich auch diesmal aus der FFU als Raum der Vernetzung neue Initiativen bilden.

Damit die FFU in diesem Sinne vielfältig und erfolgreich wird, sind alle interessierten Frauen weiterhin herzlich eingeladen, sich in den Vorbereitungsprozess einzubringen - je nach verfügbarer Zeit, Ressourcen und Möglichkeiten. Auf der Homepage www.frauenuni.net finden sich alle aktuellen Informationen zu Vorbereitungsplena, Programm und Anmeldung. Über die E-Mail-Adresse frauenuni@oeh.ac.at kann jederzeit mit dem Organisationsteam Kontakt aufgenommen werden. Welche lieber direkt vor Ort Teil der FFU werden will, kann sich etwa ab Ende Februar 2007 über die Homepage anmelden. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnahme, spannende Diskussionen und kreative Aktionen

http://www.frauenuni.net
Quelle: Brigitte Wuich


Sie sind hier: News

Weitere bestNET.Portale

powered by T3consult
Datenschutz-Erklärung