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Lebensberater*innenEssl Gerd



Interview von Mag. Gerd Essl

F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Ich bin durch einen Zufall zur Fliegerei gekommen. Das Interesse an der Berater- und Trainertätigkeit hat sich während meines Studiums entwickelt.

F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

Als Pilot sind Verantwortung, Genauigkeit, Ausdauer und Konzentration wichtige Ressourcen, die mir auch in den Beratungen zugute kommen. In der Flugangstbewältigung kann ich meinen Quellberuf sehr gut einbringen.

Im Coaching kann ich meine Studiumsschwerpunkte - Wirtschaftspädagogik, Personalwesen, Kommunikation, Psychologie und Gruppendynamik - gut verwerten.

Unabdingbar sind für mich jedoch Wertschätzung, ein respektvoller Umgang mit den Klienten und die Diskretion!


F: Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?

Die Schwerpunkte ergeben sich einerseits aus meiner eigenen Biographie und andererseits aus der Nähe zu meinem Quellberuf (Entscheidungsfindung, Teamarbeit).

F: Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?

Den erfolgreichen Einstieg in die Linienfliegerei - und meine Buchveröffentlichung.

F: Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden?

Eine wichtige Rolle für eine vermehrte Nachfrage von Beratungsleistungen werden die anstehenden Reformen im Gesundheitswesen (vorbeugen statt heilen) spielen, aber auch der stete Verfall der „gesellschaftlichen Beratungsstrukturen“ Familie und Kirche müssen abgefangen werden.

Dies wird sich besonders im privaten Bereich zeigen, aber auch Unternehmen werden auf diese Veränderungen reagieren müssen!


F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ich habe ein kleines aber feines Netzwerk von KollegInnen mit denen ich mich austausche. Direkte Zusammenarbeit ist derzeit nur im Rahmen gemeinsamer Veranstaltungen geplant.

F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Veranstaltungen kündige ich auf Webseite an (www.gerd-essl.at). Individuelle Workshops für Unternehmen und Oranisationen biete ich auf Anfrage gerne an.

F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Untersuchungen zeigen, dass die Unzufriedenheit in der Arbeit und auch im Privatleben (Partnerschaft, Familie) immer weiter ansteigt, womit in weiterer Folge die Behandlungskosten für psychische Probleme/Krankheiten das Staatsbudget belasten.
Umfassende Bildung des Menschen selbst wird einer Brauchbarkeitsbildung geopfert. Die Wirtschaft fordert immer höhere Leistung und übersieht dabei den Menschen der oft nur mehr 'Humankapital' ist. Es geht mir darum ein Bewusstsein für die Notwendigkeit 'persönlicher Bildung' und Entwicklung außerhalb der institutionellen Strukturen zu entwickeln.

Nicht nur fachliches Wissen, sondern auch die den Menschen umfassende Bildung, muss wieder mehr Gewicht bekommen, um die derzeitigen und kommenden gesellschaftlichen Probleme erfolgreich bewältigen zu können.


F: Arbeiten Sie mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen (Ärzt*innen, Therapeut*innen, Berater*innen, Beratungsstellen)?

Fallweise - ich bin für (fast) jede Art von Kooperation offen.

F: Was bedeutet für Sie Glück?

Glück bedeutet für mich:

- meine Mitte zu finden
- in der Natur zu sein
- Erfolg zu haben
- innerer Friede

...und sicher noch einiges mehr!


F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

1. Die Menschen sollen erkennen was ist!
2. Weniger Macht dem Kapital, dafür mehr dem bewussten nachhaltigen Tun
3. Zufriedenheit


F: Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?

Ich kann diese Frage nicht mehr hören...und werde Sie hier auch nicht beantworten.

Wenn es soweit ist, dass ich auf diese ominöse Insel muss (wo wir uns dann wohl alle wieder treffen), werde ich mir sicher etwas dazu überlegen!


F: Was ist Ihr Lebensmotto?

'Auf dem Weg sein' trifft es wohl am besten. Mich auf ein Lebensmotto reduziert zu sehen ist mir aber zu eindimensional...

F: Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst?

Noch keine...vielleicht fällt mir noch etwas ein.

F: ... und wie würden Sie darauf antworten?

...

Fach-Interview von Mag. Gerd Essl

F: Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Therapie?

Psychologische Beratung/Lebensberatung gehört wie das Coaching zu den nicht- therapeutischen Beratungsformen, d.h. beim Klienten liegt in der Regel keine krankheitswertige Störung vor und wenn, dann wird zumindest nicht an dieser Störung gearbeitet!
Die Psychotherapie kann auch beratend tätig sein, der Hauptfokus liegt jedoch bei Patienten mit krankheitswertigen Störungen (Psychosen, etc.) Zwischen den beiden Bereichen gibt es in der Praxis aber oft Überschneidungen.
Besonders die vielen unterschiedlichen Angebote auf dem Markt machen es den Klienten/Patienten schwer, einen gut qualifizierten und ansprechenden TherapeutIn/BeraterIn/Coach/TrainerIn zu finden.


F: Was ist Coaching?

Coaching ist für mich eine Beratungsform die sich für den beruflichen Bereich etabliert hat. Der Begriff 'coaching' ist jedoch nicht geschützt und wird heute sehr inflationär verwendet. Heute kann jeder und jede Coach für so ziemlich alles sein.
Für Interessenten sind aus meiner Sicht aber besonders zwei Faktoren ausschlaggebend für die Seriösität eines Coachs:
1. Besitzt er/sie die gewerberechtliche Befugnis für die angebotene Tätigkeit?
2. Auf welchen anerkannten Befähigungsnachweis kann der Berater/Coach verweisen?


F: Was ist Training?

Training gehört im Grund genommen in den Bereich der Pädagogik und Erwachsenenbildung. Hier werden Kenntnisse und Fähigkeiten für eine bestimmte Tätigkeit oder einen Arbeitsbereich vermittelt. In Trainings geht es meist um Wissensvermittlung - Trainings sind nicht Therapie und Beratung!

F: Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Supervision?

In der professionellen Lebensberatung ist die Supervision ein Werkzeug zur Reflexion der eigenen Beratungsprozesse um das berufliche Handeln zu verbessern.

Die detaillierte Beantwortung dieser Frage für den wirtschaftlichen und institutionellen Bereich überlasse ich den SupervisorInnen, da ich nicht als solcher ausgebildet bin!


F: Wie unterscheidet sich Coaching von Beratung und von Training?

...siehe Fragen 1-3!

F: Gibt es Coaching nur für berufliche Themen oder auch für private?

Coaching kann auch im privaten Bereich stattfinden.


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