F: |
Welche Klient*innen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben? Ich arbeite besonders gerne mit Jugendlichen ab etwa 14 Jahren, mit jungen Erwachsenen und mit Erwachsenen. Vielleicht, weil gerade diese Lebensphasen so viele Fragen und Veränderungen mit sich bringen – sei es rund um Identität, Beziehungen, den eigenen Weg oder den Umgang mit innerem Druck. Wenn Sie das Gefühl haben, festzustecken, sich selbst besser verstehen zu wollen oder einfach jemanden brauchen, der wirklich zuhört, dann sind Sie bei mir gut aufgehoben. Mir ist wichtig, dass Sie sich in der Therapie ernst genommen und gesehen fühlen – so, wie Sie sind. |
F: |
Welche Klient*innen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen? Psychotherapie lebt von Freiwilligkeit und einem echten Wunsch nach Veränderung oder Selbstverstehen. Wenn jemand kommt, weil er oder sie 'geschickt' wurde – etwa von Angehörigen, der Schule oder dem Arbeitgeber – und selbst keinen Leidensdruck verspürt oder keine Motivation für persönliche Entwicklung mitbringt, ist der therapeutische Prozess oft wenig wirksam. In solchen Fällen macht es wenig Sinn, gemeinsam zu arbeiten, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich lege großen Wert darauf, dass meine Klient*innen aus eigenem Antrieb kommen – weil sie etwas verstehen, verändern oder entlasten möchten. |
F: |
Wie kamen Sie zur Psychotherapie? In meinem früheren beruflichen Umfeld wurde mir immer deutlicher bewusst, wie entscheidend die psychische Gesundheit für das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität eines Menschen ist. Schon früh entwickelte ich ein tiefes Interesse an den vielfältigen Möglichkeiten der Psychotherapie, um Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Dieses Interesse wuchs mit der Zeit und wurde durch meine Erfahrungen und Begegnungen bestärkt. Letztendlich war es für mich ein natürlicher und bewusster Schritt, diesen Weg einzuschlagen, um aktiv einen Beitrag zur psychischen Gesundheit und zum seelischen Gleichgewicht meiner Klient*innen leisten zu können. |
F: |
Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen? Mich hat schon immer fasziniert, wie Menschen denken, fühlen und mit Herausforderungen umgehen. In meinem früheren beruflichen Umfeld wurde mir zunehmend bewusst, wie oft psychische Belastungen übersehen oder unterschätzt werden – und wie wichtig es ist, Räume zu schaffen, in denen Menschen sich verstanden und ernst genommen fühlen können. Der Wunsch, andere auf ihrem Weg zu mehr Klarheit, Selbstakzeptanz und innerer Stabilität zu begleiten, hat mich schließlich zur Psychotherapie geführt. Dabei war es mir von Anfang an wichtig, eine fundierte und hochspezialisierte Ausbildung zu absolvieren – um fachlich sicher arbeiten zu können und meinen Klient*innen wirklich hilfreich zur Seite zu stehen. Für mich ist Psychotherapie nicht nur ein Beruf, sondern eine zutiefst sinnvolle Aufgabe. |
F: |
Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert? Die Grundhaltung der personzentrierten Psychotherapie nach Carl Rogers beschreibt für mich sehr treffend, welche Fähigkeiten in diesem Beruf besonders wichtig sind: eine offene, wertschätzende und empathische Haltung, echtes Interesse am Gegenüber sowie die Fähigkeit, Menschen ohne Vorurteile zu begegnen. Für mich bedeutet das, wirklich präsent zu sein – mit voller Aufmerksamkeit, Echtheit und innerer Offenheit. Ich interessiere mich aufrichtig für mein Gegenüber, und in der gemeinsamen therapeutischen Arbeit bin ich ganz da: zugewandt, ehrlich und klar. Diese echte Begegnung auf Augenhöhe schafft den Raum, in dem Veränderung möglich wird. |
F: |
Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?
Meine Arbeitsschwerpunkte vereinen vieles, was mir persönlich und beruflich wichtig ist. Sie spiegeln sowohl meine bisherigen beruflichen Erfahrungen als auch eigene Interessen und Themen wider, mit denen ich mich über die Jahre intensiv beschäftigt habe – beruflich und auch auf persönlicher Ebene. Vieles davon kenne ich nicht nur theoretisch, sondern auch aus dem echten Leben. Das schafft eine gewisse Nähe und ein gutes Verständnis für die Anliegen meiner Klient*innen. |
F: |
Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?
Für mich liegt der größte berufliche Erfolg nicht in einem einzelnen Ereignis, sondern in den vielen berührenden Momenten, die sich im Laufe eines therapeutischen Prozesses zeigen. Es beginnt oft ganz leise – wenn erste Veränderungen spürbar werden, wenn neue Gedanken Raum bekommen oder wenn jemand beginnt, sich selbst mit mehr Verständnis und Mitgefühl zu begegnen. Besonders erfüllend ist es, wenn am Ende eines solchen Weges der Prozess abgeschlossen werden kann. In dem Wissen, dass etwas in Bewegung gekommen ist, das trägt. Wenn sich die therapeutische Beziehung, die oft sehr intensiv und besonders ist, lösen darf – nicht aus Distanz, sondern weil die Person nun wieder eigenständig weitergehen kann. Diese Entwicklungen mitzuerleben und begleiten zu dürfen, empfinde ich als etwas sehr Kostbares. Es macht meine Arbeit im tiefsten Sinn erfolgreich. |
F: |
Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden? Ich denke, viele Menschen fühlen sich noch unsicher oder haben Hemmungen, wenn es darum geht, sich psychotherapeutische Unterstützung zu holen. Wenn wir mehr offen und verständnisvoll darüber sprechen, wie wertvoll und ganz normal es ist, sich in schwierigen Momenten begleiten zu lassen, können wir diese Scheu Stück für Stück nehmen. Es ist wichtig, dass Menschen spüren, dass sie wirklich gesehen und gehört werden ohne Urteil. Dass es in der Therapie um ihre ganz persönliche Geschichte geht und darum, ihnen auf ihrem Weg ehrlich und respektvoll zu begegnen. Wenn wir diese Vertrauensbasis schaffen und psychische Gesundheit ganz selbstverständlich machen, werden mehr Menschen den Mut finden, sich Hilfe zu suchen, die ihnen wirklich gut tut. |
F: |
Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen? Bei Bedarf kann ich gerne zu unterschiedlichen Themen Weiterempfehlungen bzgl. Berufskolleg:innen oder Expert:innen geben. |
F: |
Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)? Nein, ich biete derzeit keine Veranstaltungen an. |
F: |
Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen? Mein Ziel ist es, so lange wie möglich mit Wertschätzung und Freude für meine Klientinnen und Klienten da sein zu können. Für mich ist es eine besondere Aufgabe und ein großes Geschenk, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten. Diese Arbeit erfüllt mich tief und ich wünsche mir, sie noch viele Jahre mit Engagement und Herz ausüben zu können. |
F: |
Was bedeutet für Sie Glück? Glück bedeutet für mich, das tun zu können, was mir Freude bereitet und mich innerlich bereichert. Wenn ich meine Arbeit und mein Leben so gestalten kann, dass ich mich erfüllt fühle und gleichzeitig einen positiven Beitrag für andere leisten kann, empfinde ich das als echtes Glück. Es sind oft die kleinen Momente, in denen ich mit ganzem Herzen dabei bin und spüre, dass das, was ich tue, Sinn macht. |
F: |
Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern? Also, zuerst würde ich der Fee sagen: „Lass mein Leben genau so, wie es ist!“ Denn manchmal ist das Beste, was man tun kann, dankbar zu sein für das, was man hat. Dann wünsche ich mir etwas mehr Zeit – für die Menschen, die mir in meinem Leben besonders am Herzen liegen, für die schönen Momente, die noch auf mich warten, und für die Augenblicke, die ich einfach nur bewusst genießen möchte. Und als dritten Wunsch wünsche ich mir von Herzen, dass ich noch viele Jahre gesund und mit all meiner Empathie da sein kann. Dass ich immer offen bleibe, mitfühlend und präsent – ohne zu erschöpfen oder abzuschalten – damit ich wirklich begleiten kann, wo es gebraucht wird. Das Leben ist eine wunderbare Mischung aus Dankbarkeit, Freude und dem Wunsch, auch weiterhin etwas bewegen zu können. Ich will es bis zum Ende genießen. |
F: |
Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen? Auch wenn es keine Gegenstände sind, würde ich mir auf jeden Fall die Freiheit nehmen, Menschen mitzunehmen, die mir wirklich wichtig sind. Für mich ist eine einsame Insel kein Ort des Alleinseins, sondern ein Rückzugsort, der ruhig und entspannt ist und dennoch von den Menschen geprägt wird, die mein Leben bereichern. |
F: |
Was ist Ihr Lebensmotto? Was machen wir jetzt? Ich habe noch Energie! Für mich bedeutet das mit Lust und Freude am Leben in Bewegung zu bleiben im Kopf und im Körper. Es gilt zu leben statt zu warten. Mit dieser Energie nehme ich Herausforderungen an bleibe neugierig und freue mich auf die Abenteuer und Erlebnisse die das Leben bereichern. |
F: |
Welche wichtige Frage haben Sie in diesem Interview vermisst? Vielleicht die Frage was Sie tun können wenn Sie sich nicht sicher sind ob eine Psychotherapie für Sie der richtige Weg ist. |
F: |
... und wie würden Sie darauf antworten? Ich möchte Sie ermutigen, sich bei mir zu melden und diesen ersten Schritt zu wagen. Gemeinsam klären wir in Ruhe, was Sie gerade brauchen und ob eine Psychotherapie Ihnen helfen kann. Es ist vollkommen normal, sich unsicher zu fühlen. Oft entsteht gerade in diesem geschützten Raum von Offenheit und Vertrauen die Möglichkeit, neue Perspektiven zu entdecken und mehr Klarheit zu gewinnen. Sie sind auf diesem Weg nicht allein. |