Suchmenü ausblenden



Suchmenü einblenden

Lebensberater*innenSulzenbacher Sabine



Zurück zu allen Suchergebnissen

Interview von Mag. Sabine Sulzenbacher

F: Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?

Ich wurde als Elternvereinsobfrau der Volksschule meiner Kinder öfters zu schwierigen Gesprächen zwischen Eltern und Lehrern eingeladen. Ich merkte, dass ich offensichtlich ein Talent hatte, Menschen zuzuhören und auf die Bedürfnisse Anderer eingehen zu können. Dabei war mir immer wichtig Lösungen, die für alle Beteiligten akzeptabel waren, zu finden.

Als Mutter von 4 Kindern war ich sehr auf der Suche nach Strategien, die es ermöglichten glückliche und gut erzogenen Kinder zu haben. Daneben sollte auch das Leben als Paar aber auch als Einzelmensch nicht zu kurz kommen. Dieser Spagat war eine Herausforderung. Ich ging selbst in eine Beratung, um mehr über meine Eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse meiner Kinder und des Partners zu lernen. Ich habe selbst erfahren: Wenn es den Eltern gut geht, dann geht es auch den Kindern gut!

Diese Erkenntnis bewog mich zuerst eine Ausbildung zur Erziehungsberaterin zu machen. Oftmals kommen Eltern und berichten über die 'Probleme' mit ihrem Kind. Vielfach sind aber die eigenen Probleme, jene die sich im Kind spiegeln. Mir wurde es ein Anliegen, den Eltern auch die Freude über ihr Kind wiederzufinden. Später machte ich eine Ausbildung zur Rainbowsgruppenleiterin. Bei Rainbows bietet man den Kindern aus Trennungs- und Scheidungsfamilien eine Plattform an. Kinder können lernen mit den schwierigen Situationen umzugehen.

Im Zuge dieser Arbeit hatte ich natürlich auch mit den Eltern zu tun. Zeitgleich arbeitet ich auch mit Erwachsenen in schwierigen Lebenssituationen. Mehreer Ausbildungen, wie Mediation, Lebens- und Sozialberatung, folgten. Ich wollte mehr über die Psyche des Menschen erfahren, denn ich wollte besser verstehen, wie Menschen 'funktionieren'.

Diese Suche gipftelte darin, dass ich 2012 ein Studium der Pädagogik abschloss. Im Studienzweig: Lernen, Lebenslauf, Generationen geht es darum, wie wir Menschen zum Teil unser Leben konstruieren und welchen sozialen Zwängen wir ausgesetzt sind.

In dieser Zeit wandelte sich mein Interesse von den Kindern, als Arbeitsschwerpunkt, hin zu erwachsenen Menschen. Mein Arbeitsschwerpunkt 'Veränderungen' kristalisierte sich heraus.


F: Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach in Ihrem Beruf gefordert?

Besonders wichtig scheint mir ein wirkliches Interesse am Menschen zu sein. Wirklich wissen zu wollen, was das Gegenüber beschäftigt und welche Anliegen besprochen werden sollten. Die grundlegende Emphatie gepaart mit Kompetenz und dem Willen zu einer Verbesserung beitragen zu können sind für mich einfach sehr wichtig.

Dabei scheint es mir auch eine besondere Fähigkeit zu sein, sich im Gespräch zurücknehmen zu können. Das heißt im Moment der Beratung ist nur der Klient und sein Anliegen wichtig . Kein Anliegen ist zu klein um ausführlich besprochen zu werden und kein Thema ist zu peinlich um nicht das Augenmerk darauf zu richten.

Eine weitere wichtige Fähigkeit ist das sturkturieren können einer Beratungsstunde. Der Klient, die Klientin soll mit dem Gefühl aus der Stunde gehen, dass das Anliegen gut besprochen werden konnte und ein positives Gefühl daraus mitnehmen. Es nützt nichts, das Gegenüber mit eventuell aufgerissenen Gefühlen zu entlassen, ohne ein nötiges Handwerkszeug oder eine Aufgabe mitzugeben, denn sonst fühlt sich der Klient, die Klientin alleingelassen. Und dennoch gehört es auch zum Handwerkszeug einer Beraterin auch auf unangenehme Punkte hinzuweisen und keine Themen zu scheuen.



F: Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?

Für mich ist jedes Leben von Beginn an mit Veränderungen verbunden. Die erste Veränderung ist die Geburt. Wir verlassen dabei das bis dato bekannte Lebensumfeld und müssen ab dem Zeitpunkt der Abnabelung selbständig atmen bezw. leben lernen.

Veränderungen gibt es mit dem Kennenlernen eines neuen Partners, mit der Geburt eines Kindes, in der Beziehung zu den Eltern, im Beruf, beim Älterwerden, in der Beziehung zu unseren Kindern, in der Wahrnehmung von uns selbst, durch den Tod eines Angehörigen usw. Ich habe selbst erfahren, dass gerade diese Veränderungen oftmals mit einer schweren Krise einhergehen, egal ob die Veränderung geschehen ist, oder bewusst herbeigeführt wurde. Diese Krisen erkennen zu können und gut zu überstehen ist mein Anliegen in der Arbeit mit Menschen. Beratung kann dazu beitragen sich und sein Umfeld besser kennen zu lernen. Daraus resultiert, dass man aus Krisen oftmals gestärkt herausgeht und besser für die Zukunft gewappnet ist. Durch lösungsorientierte Beratung kann der Prozess der Bewältigung produktiver genützt werden, die Krise kann oftmals schneller bewältigt werden.


F: Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt für Ihre Dienstleistungen interessiert werden?

Dadurch, dass Beratung in Zukunft auch von der Krankenkasse gezahlt werden würde, oder zumindest von Ärzten empfohlen wird. Denn noch gilt Beratung als Vorsorge und diese wird von unserem Gesundheitssystem nicht bezahlt. Beratung hat leider noch nicht den Stellenwert von Therapie wird nicht als notwendig, bzw. hilfreich wahrgenommen.

Ich würde mir wünschen, dass in der Pflege, im Gesundheitsbereich, in der Erziehung von Kindern, in vielen Bereichen des täglichen Lebens Beratung als hilfreich eingestuft und erfahren werden kann. Das würde auch bedeuten, dass es mehr ausgeschriebene Stellen für BeraterInnen in Institutionen geben würde und nicht alle auf den freien Markt gedrängt werden würden. Ein weiterer Vorteil wäre dabei, dass die Finanzierung von Beratung nicht in den Privatbereich fallen würde.


F: Arbeiten Sie auch mit Berufskolleg*innen oder mit Expert*innen aus anderen Berufsgruppen zusammen?

Ja. Ich habe mich mit einigen Frauen aus der Wirtschaftskammer vernetzt. Unser Anliegen ist es unsere jeweiligen Arbeitsschwerpunkte besser kennen zu lernen, um gegebenenfalls auch die Ressourcen für unsere KlientInnen besser nützen zu können.

F: Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an (Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?

Ich biete Biografiearbeit beim ISD und in Pfarren an. Die 'Erzählcafes' richten sich an Senioren. Dabei soll nach Lust und Laune zu einem vorgegebenen Thema erzählt werden. Unsere Senioren haben kaum mehr die Gelegenheit aus ihrem Leben zu erzählen. Der Sinn dahinter ist die Lust am Erzählen zu steigern, das Gedächtnis zu fordern, Gemeinschaftsgefühle zu erzeugen, eine sinnvolle Betätigung anzubieten uvm. In der Pflege ist auch belegt, dass Menschen, die den Zugang zu ihrer Vergangenheit nicht verlieren ihre Identität besser beibehalten können.

Weiters biete ich auch Vorträge zu Themen wie 'Trennung-Scheidung: Was braucht ein Kind in dieser schwierigen Zeit', und 'Gewaltfreie Kommunikation' an.

Ich kann mir aber auf Anfrage auch noch weiter Themen vorstellen.

Ich biete auf meiner Homepage auch 'Beratung in Bewegung' an. Ich habe selbst die besten Gespräche bei Wanderungen oder Spaziergängen geführt, deshalb biete ich diese in Verbindung mit Beratung an, denn im Gehen entdeckt man so manchen neuen Weg.


F: Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?

Mein Ziel ist es, einen Klientenstamm aufzubauen und mich mit laufender Fortbildung selbst immer neu zu fordern.

F: Was bedeutet für Sie Glück?

Glück bedeutet für mich, jeden Tag gelassen entgegenzusehen und in Frieden mit meinen Mitmenschen umgehen zu können.

Dabei ist es mir wichtig, den kleinen Dinge des Lebens mit offenen Augen entgegenzugehen: Einen Schmetterling einen Augenblick zu beobachten, einen anderen Menschen zuzuhören, ohne auf die Uhr zu schauen, ein Teil der Gesellschaft zu sein, das Lachen eines Mitmenschen zu erwiedern, aber auch das Leid eines Anderen durch mein Dasein mitzutragen.

Dazu noch eine Geschichte, die ich oft in Gruppenstunden Eltern und Kindern erzählt habe:

Zwei Menschen kommen in den Himmel. Der eine Mensch ist gebeugt und traurig und steht mit leeren Händen da. Der andere Mensch strahlt und hat mehrer Rücksäcke voll 'Glitzersteine' zu tragen. So viele, dass er sie kaum schleppen kann.

Der erste Mensch, fragt den zweiten, wo er denn diesen Schatz gefünden hätte. Ihm wäre so etwas noch nie vorgekommen. So einen großen Satz hätte er noch nie gesehen. Der Gefragte erklärt, dass dieser Reichtum daraus entstanden wäre, dass er sein ganzes Leben lang ein jedes glitzernde Steinchen am Weg des Lebens aufgehoben hätte. Dieser Reichtum sei das Resultat der Sammelleidenschaft der Glücksmomente des gesamten Lebens.Glück entsteht also durch klitzekleine Splitter und durch die Achtsamkeit im Umgang mit diesen Splittern.


F: Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde, welche würden Sie äußern?

Viel friedlichen Umgang mit anderen Menschen, Gesundheit und Sicherheit


Zur Druckansicht
Anmerkungen (nur für registrierte bestNET.User*innen)
Zurück zu allen Suchergebnissen


Lebensberater*innen - Vorschläge



Lebensberater*innen in der Nähe von 6020 Innsbruck

Bierbaum Markus, Mag. phil.
6020 Innsbruck, Dreiheiligenstraße 21
1 km entfernt
Helkimo-Hauser Marita, Mag.
6020 Innsbruck, Amberggasse 1
2 km entfernt
Schwarz Helga
6020 Innsbruck, Allerheiligenhofweg 14/5
3 km entfernt
Paar- und Sexualberatung
Bernhard Moritz MSc
6410 Telfs, Obermarktstraße 56
25 km entfernt
Heim Johannes, Mag.
6220 Buch in Tirol, Buch 45d
29 km entfernt
Proksch Gerhard, Mag.
6200 Jenbach, Birkenwald 14
31 km entfernt
Weber Marion
6465 Nassereith, Sachsengasse 97
42 km entfernt
Niederl Harald, MMag.
6320 Angerberg, Baumgarten 26
56 km entfernt
Heimes Anja, M.Sc.
6574 Pettneu am Arlberg, Pettneu am Arlberg 405/3
81 km entfernt
Die Entfernung bezieht sich auf die Luftlinie.

Weitere Vorschläge



Sie sind hier: Lebensberater*innen

Weitere bestNET.Portale

powered by T3consult
Datenschutz-Erklärung